Diabetes aktuell 2008; 6(2): 58-64
DOI: 10.1055/s-2008-1079118
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Diabetesrisiko früh erkennen - FINDRISK für Hausärzte

J. Li1 , Reinhart Hoffmann2 , P. E. H. Schwarz1 , 3
  • 1Medizinische Klinik III, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
  • 2Deutsche Diabetes-Stiftung München
  • 3Nationales Aktionsforum Diabetes mellitus (NAFDM), München
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Publication History

Publication Date:
16 May 2008 (online)

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Vor der Diagnose eines Typ-2-Diabetes liegt oft ein symptomfreies Intervall mit unerkannten Hyperglykämien von vielen Jahren. Zu diesem Zeitpunkt weist jeder dritte neu diagnostizierte Diabetiker bereits schwere Begleitkomplikationen auf. Auch die Vorstadien des Typ-2-Diabetes, die gestörte Glukosetoleranz (IGT) und die gestörte Nüchternglukose (IFG) stellen einen entscheidenden Risikofaktor für einen zukünftigen Diabetes bzw. eine kardiovaskuläre Erkrankung dar. Deshalb ist es enorm wichtig, Maßnahmen zur frühzeitigen zuverlässigen Erkennung von Menschen mit hohem Diabetesrisiko oder die frühe Diagnose eines Diabetes als einen wirksamen Weg zur primären Prävention zu etablieren. Dass ein einfaches und kostengünstiges Screening mit Risikofragen möglich ist, zeigen verschiedene Fragebögen der Vergangenheit. Ein Risikotest für ein primäres Präventionsprogramm muss aber darüber hinaus zur Erkennung von Risikopersonen für einen zukünftigen Diabetes geeignet sein und nicht nur darauf zielen, einen vorhandenen Diabetes zu finden. Weiterhin müssen die Spezifität und Sensitivität des Testes so gut sein, dass sich Aufwand und Nutzen bei dem Risikoscreening lohnen. Die Handhabung des Tests sollte sich einfach und transparent gestalten. Außerdem sollte der Test flächendeckend verfügbar sein und nach Möglichkeit keine oder nur geringe Kosten verursachen. Von den sich bewährenden Fragebögen, welche die Anforderungen in unterschiedlichem Ausmaß erfüllen, ist der FINDRISK das zurzeit am weitesten benutzte Screening-Instrument.

Literatur

Korrespondenz

Dr. med. Peter E. H. Schwarz

Medizinische Klinik III Universitätsklinikum Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden

Fetscherstraße 74

01307 Dresden

Email: peter.schwarz@uniklinikum-dresden.de